Wir sind also Freitag von Te Anau nach Queenstown gefahren. Bevor wir Te Anau verließen, haben wir nochmal an unserer Lieblingstankstelle angehalten und getankt ;-) Dort haben wir uns natürlich mit den Tankwärtern wieder unterhalten und die haben uns gleich gesagt, sie können den Skydive für uns buchen und mit ihnen reden usw. ^^ Also haben wir kurzerhand den Skydive gebucht für Samstag ;-) Der Weg nach Queenstown war dann eigentlich auch wirklich schön!
Als wir reingefahren sind, haben wir zuerst gedacht, es wäre nicht so unsere Stadt, aber am Ende hat Queenstown doch Flair. Wirklich gemütlich! Und anscheinend auch eine heftige Partystadt. Wir haben dann erstmal eingecheckt, sind in die Stadt Burger essen und einmal durchlaufen und dann gegen kurz vor fünf noch in einen Second Hand Store. Dort haben wir uns schnell noch Outfits für Oamaru zusammengestellt - yay, ein Steampunk Festival!
Da wir aber beide nicht wirklich viel Schlaf bekommen haben, sind wir eigentlich gegen 6 beide eingeschlafen. Irgendwann gegen 4 bin ich nochmal aufgewacht, hab mir 2 Stunden nen Film angeschaut und bin wieder eingeschlafen. ^^"
Samstag! Haben wir beide erstmal richtig lang geschlafen. Nach dem Frühstück haben wir nochmal geschaut, ob wir zusätzliche Sachen für unsere Outfits in 1$ Stores finden können. Eigentlich waren wir total aufgeregt und mein Körper hat schon angefangen Adrenalin zu produzieren. Ich war immer wieder in Schüben so richtig aufgeregt. Gegen 1pm waren wir dann bei NZone angemeldet zum Skydiven. Wir haben die Sicherheitseinweisung bekommen und sind zur Dropzone gefahren - der Weg dahin war ziemlich gemischt, zwischen total aufgeregt und surreal - , aber dann haben sie uns mitgeteilt, dass der Wind zu stark geworden ist. Also konnten wir nicht springen. Zurück in Queenstown hab ich dann kurzerhand entschlossen, dass ich den Tag trotzdem nutzen möchte und wir sind einfach zu AJ Hackett Bungy gegangen. Und haben einen Sprung für gleich gebucht ;-) Und auch noch einen für Montag und einen Swing. Nachdem sie so ein Packet mit drei Sachen hatten, haben wir uns das so überlegt.
Also ging es 10 Minuten später zur Kurawau Bridge. Eigentlich waren wir beide noch etwas down, wegen dem Skydiven und mein Körper hats noch nicht wirklich gerafft, dass wir gleich Skydiven durch Bungy ersetzt haben. Aber auf halben Weg ist es mir dann klar geworden und ich war mir nicht mehr so sicher, ob ich es schaffe den Schritt von der Plattform zu machen. Aber ich wollte das unbedingt ausprobieren und hab ja eh schon bezahlt!
Angekommen, haben wir eine kleine Einführung bekommen, einem Sprung zugeschaut, kurz aufs Klo und sind dann direkt zur Plattform!
Ich war super aufgeregt und teilweise auch ungläubig, ich konnte mir wirklich nicht vorstellen zu springen und diesen Schritt zu machen. Aber der für mich Verantwortliche hat mit mir ganz gemütlich über München und das Oktoberfest geredet, die Stadt usw während er meine Beine schön verschnürrt hat.
Dann bin ich an die Kante und mein ganzes Gehirn hat eigentlich total abgeschaltet und ich hab nur noch gemacht, was der Typ gesagt hat. Als er dann den Countdown runtergezählt hat, war da kein einziger Gedanke in meinem Kopf, außer - 3 2 1 Jump! also Springen!
Huiuiui, das war gar nicht so tief - 43m nur - aber ich hab trotzdem geschrien und es war genial! Mein Vertrauen in die Technik war für eine Sekunde weg, als ich dachte es würde nicht aufhören. Aber dann hat mich das Seil auch schon gestoppt und ich bin wieder hochgerissen worden^^ Also noch ein Fall.
Als sie mich dann auf das Boot gelassen haben, war ich eigentlich nur am Zittern und mein Herz hat so stark geschlagen. ^^ So viel Adrenalin. Die zwei Jungs im Boot haben mich dann wieder entschnürrt und ich bin auf die Plattform mit der Treppe geklettert.
Während ich noch da stand und versucht habe zu verarbeiten, was grade passiert ist, hab ich Lidia schon schreien gehört und anschließend fallen gesehen. Unten dann auf sie gewartet und dann sind wir zusammen hochgelaufen.
Oben haben wir uns dann kurz mit unserem Guide - einem super netten Mädchen mit lila-blauen Haaren ^^ - unterhalten, dann die Fotos&Videos angeschaut & gekauft, einen Kaffee&Eis geholt und sind mit dem Bus zurück. Beide eigentlich noch total ungläubig und ich hab immer noch etwas gezittert. Nicht zu glauben, dass das erst das Erste ist, was wir hier machen ^^.
Zurück in Queenstown haben wir dann ein bisschen Zeug für unsere Outfits gekauft und dann noch Abendessen, anschließend noch Pirates of the Caribbean im Kino angeschaut und dann eigentlich nur noch im Hostel entspannt.
Sonntag ;-) Skydiven, endlich! Der Tag hat irgendwie ziemlich müde angefangen und ich hab nicht wirklich drüber nachgedacht, dass wir dann gleich Fallschirm springen gehen würden. Wir haben uns Frühstück bei einer Bäckerei geholt und sind dann wieder zu NZone. Dieses Mal sah das Wetter aber viel besser aus als gestern, klarer, blauer Himmel und Sonnenschein!
Bei NZone haben sie uns dann auch gesagt, dass wir wirklich springen können, also nochmal die ganze Checkin Prozedur, wieder mit dem Bus zur Dropzone fahren. Dort habe ich dann dieses Mal meine Kontaktlinsen erst eingesetzt und wir wurden dann auch gleich hinter in die Halle gebracht zum Anziehen. Es gab für jeden einen lustigen Ganzkörperanzug, Handschuhe, Mütze, Brille und für die, die von 15000 ft springen auch noch Sauerstoffmasken. Die Aufregung war trotzdem immer noch nicht so da, wie gestern. Gestern war ich eindeutig mehr aufgeregt, jetzt wars mehr ein: "Mal schauen, ob wirs wirklich machen"
Als ich dann meine zwei Mitspringer kennengelernt habe und sie auch schon mit den Videos angefangen haben, ist meine Nervosität langsam aufgekommen, aber immer noch nicht so schlimm wie Samstag. Wir sind dann ins Flugzeug gestiegen und ich habe mich eigentlich den ganzen Weg unterwegs mit meinen beiden Jungs unterhalten. Es war ziemlich eng und alle saßen auf zwei kleinen länglichen Bänken die im Flugzeug angebracht waren - hinter mir mein Tandemtyp und vor mir mein Kameramann - zwei super nette Jungs!
Im Flugzeug konnten wir dann die tolle Aussicht beobachten und auch die Berge - welche ungefähr 6000ft hoch waren ^^". Bei 12000ft sind dann die ersten gesprungen und ich wurde ziemlich aufgeregt, aber es war noch total ok. Mein Mitspringer hat mich dann erstmal nochmal richtig verschnürrt - ja, diese ganzen Gurte und der ganze Harness, ziemlich viel Zeug und auch schwer sich damit zu bewegen. Dann hat er mich an sich gehängt und ich durfte meine Mütze & meine Sauerstoffmaske aufsetzen.
Bei 15000ft angekommen ging die Tür wieder auf, das Licht wurde grün nach einer Sekunde und wir sind nach vorne gerutscht, Sauerstoffmaske weg, Brille aufsetzen und eine Banane machen ;-) . Übersetzt heißt das, an der Tür sitzend die Beine unters Flugzeug nach hinten ziehen, Hände am Gurt, Kopf nach hinten überstreckt. Dann musste ich nicht mal was machen, mein Springer hat nur noch gefragt "Bereit?" und dann hat er 2 Mal Schwung genommen und uns dann aus dem Flugzeug katapultiert. Zusammen mit meinem Kameramann waren wir nun also im freien Fall. Nach der ersten Überwindung - die glücklicherweise schon einfacher war nach dem ersten Bungy - hab ich erstmal realisiert, dass wir immer noch fallen. Dann nach unten schauen und sehen wie klein alles ist, wie wunderschön die Gegend um Queenstown ist, wie unheimlich stark der Wind ist ;-) - auf manchen Bildern könnt ihr richtig schön sehen wie meine Backen nach oben geblasen werden ^^"
Kurz die Aussicht genießen, ein paar lustige Bilder mit meinem Springer machen, bemerken wo der Kameramann ist - mit Fistbump^^ - und dann waren wir schon wieder so tief, dass meine Ohren einen Ausgleich brauchten und auch schon ein klein wenig angefangen haben weh zu tun. Aber es war einfach genial! Volle 60 Sekunden freier Fall! Und dann war es auch schon wieder rum und er hat die Reißleine gezogen. Das war wirklich plötzlich.
Dann sind wir sooo langsam wieder gewesen! Erstmal die Ohren ausgleichen, schauen ob noch alles da ist und dann die Natur bewundern! Mein Kameramann ist schon vor uns gelandet und war dementsprechend schon weg. Aber mein Flugmeister hatte noch nicht genug, also haben wir noch ein bisschen mit dem Fallschirm gespielt und ich durfte sogar steuern kurz, dann ein paar lustige Kreisel, bei denen es mich wirklich in meinen Gurt gedrückt hat und auch schon fast ein bisschen weh getan hat. Aber egal! Es war so genial, die ganze Natur und alles zu sehen, die Höhe und dann war es auch schon wieder vorbei.
Bei der Landung durfte ich versuchen voller Eifer meine Beine hochzuheben, was sich als schwieriger als gedacht gestaltet hat, aber alles ging gut und dann waren wir auch schon wieder unten.
Es hat etwas länger gedauert, bis ich von dem Adrenalin Trip erstmal wieder runter gekommen bin ^^
Wir haben uns dann wieder entkleidet, sind zum Schalter zurück und unsere Fotos abgeholt. Später ging es dann mit dem Bus zurück. Im Hostel konnte ich dann noch ein paar Sachen erledigen - unter anderem das ganze Unizeug.
Zum Abendessen haben wir uns dann mit Stefan - dem einen Jungen aus Te Anau getroffen und ein paar anderen ^^ - und sind zu Fergburger gegangen. Soll anscheinend der beste Burger ganz Neuseelands oder sogar der Welt sein. Ich fand ihn ziemlich gut, aber bin mir nicht sicher ob ich schon sagen würde es ist der Beste der Welt. Danach sind wir wieder zurück ins Hostel und haben dort mit Wein und Cider ein paar politische Diskussionen über EU, Trump, Wahlpolitik, Australien, Schulbildung und Sozialhilfe angefangen. Alles natürlich auf Englisch - und ich muss ehrlich gestehen, es hat sich so gut angefühlt wieder Englisch zu sprechen und mein Gehirn konnte einfach abschalten. Irgendwie ist Deutsch dann doch die schwierigere Sprache ^^".
Die Australierin und Amerikanerin sind dann ins Bett, Stefan, Lidia und ich sind noch tanzen gegangen. Aber wie das so ist in Neuseeland ist um 12 Uhr eigentlich schon nichts mehr los in den Clubs und wir sind dann nach gut ner Stunde auch wieder zurück.
Schon fast ist der Mai wieder rum. Montag bin ich aufgewacht und bin erstmal duschen gegangen und dann kam die Realisation, dass wir heute ja nochmal Bungy jumpen gehen. Da war dann die Panik wieder da. Ich hab es schonmal gemacht, ich bin auch aus nem Flugzeug viel höher gesprungen, aber trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen es nochmal zu machen. Ich hab mich echt gefragt, wieso ich es zweimal machen wollte. Aber dafür war ja schon bezahlt, also nochmal durch.
Mit dem Bus ging es dieses Mal etwas weiter weg und beim Nevis Bungy&Swing angekommen haben sie uns dann leider mitgeteilt, das alles was wir uns vorgenommen hatten nicht möglich war (Swing zuerst, Rückwärts springen usw...) Die Höhe war dann wirklich krass. Keine 43m mehr sondern jetzt 134m und das von einer hängenden Plattform zwischen zwei Bergketten runter in Richtung Fluss.
Ich war mir unsicherer als beim ersten Mal und wollte es eigentlich nur hinter mir haben. Es war dann aber irgendwie nicht sonderlich gut, weil wir wirklich viele Leute hatten die vor uns dran waren und ich dann die Letzte war. Lidia, die vor mir gesprungen ist, meinte nur es sei nicht so aufregend wie beim ersten Mal. Dementsprechend war ich auch etwas überrascht und als ich dann gesprungen bin, war es wirklich total komisch, weil ich dachte ich hätte mehr gezögert. Aber im Endeffekt sieht es nicht so aus. Aber der ganze freie Fall war nicht mehr so neu&interessant. Dann federt man natürlich noch ein, zwei Mal aus, aber das ist dann mehr ein: "Okay, ich falle und jetzt nochmal"
Es war einfach nicht mehr so genial, wie beim ersten Mal, auch wenn die Überwindung immer noch ziemlich krass war. Einfach nicht runterschauen, sondern in die Ferne und auf den Countdown hören, Springen ohne Nachdenken!
Leider hab ich es nicht geschafft meine Fussbefestigung zu lösen, nachdem ich ausgeschwungen bin. Also haben sie mich kopfüber wieder hochgezogen und reingeholt ;-) (Falls ihr euch fragt, was ich da versuche auf dem Video... ^^ genau das!)
Vom Bungysprung sind wir dann zurück und weiter zur Swing.
Dort mussten wir erstmal über eine seeeehr wacklige Brücke zur Plattform laufen. Dann war es leider wieder das gleiche, wir haben wirklich lange gewartet bis wir dran gekommen sind und das kleine bisschen Adrenalin vom ersten Sprung hat mich wirklich müde gemacht, als es meinen Körper verlassen hat. Ich wollte eigentlich nur noch fertig werden und es ging mir ziemlich auf die Nerven, dass wir so lange warten mussten... Ich hatte sogar das Gefühl, dass Leute die nach uns gekommen sind vor uns schwingen durften.. Aber egal am Ende haben wir es geschafft, dran zu kommen. Wir haben uns entschieden rückwarts und zu zweit zu schwingen. Lidia war aufgeregt und ich war eigentlich entspannt und eher müde. Als sie uns dann wieder angeschnallt haben und über den Abgrund gehoben haben, kam die Aufregung etwas. Aber sie haben uns so schnell losgelassen, dass ich eigentlich nur kurz geschrien hab und dann war der Fallteil auch schon wieder vorbei und wir sind nur noch geschwungen. Aber es war wirklich lustig und super, dass ich mich dieses Mal nicht überwinden musste, sondern sie es für uns getan haben.
Beim Schwingen hab ich nicht sonderlich viel mitbekommen, weil ich meine ganzen Haare im Gesicht hatte^^. Wir sind gut 1,5 Mal geschwungen und dann hat uns der Motor auch schon wieder langsam hochgezogen. Die Aussicht war trotzdem wieder klasse.
Zurück auf festem Grund haben wir unsere Fotos geholt und sind in den Bus zurück. Hier in Queenstown dann erstmal einkaufen und anschließend Abendessen.
Jetzt erstmal alles Restliche online machen, da ich die nächsten Tage wohl kein WLAN mehr haben werde ;-)
Morgen geht es dann in die Fear Factory, mal schauen wie gut ich damit umgehe und wieviel Adrenalin das produziert.
Unsere Pläne sind Richtung Wanaka zu fahren und dann am 2.ten in Oamaru zu dem Steampunk Festival da zu gehen, dann die Westküste hochfahren und dann ist es auch schon wieder rum ^^.