Man reist nicht, um anzukommen,
sondern um zu reisen.   (Johann Wolfgang von Goethe)

Dienstag: Wir haben manchmal schon echt Schwein - oder - Die Neuseeländer sind einfach viel zu nett

Unser Hostelbesitzer meinte wir könnten zwar noch die Toiletten, Küche usw weiter benutzen, wenn wir 10$ zahlen, aber das wollten wir uns unbedingt sparen. Also haben wir unser ganzes Zeug gepackt und sind an den Strand und da praktisch von 10 (Check-Out= bis 14 Uhr gelegen. (Ich hab schon wieder Sonnenbrand…)

Dann sind wir mit unserem ganzen Zeug Richtung Opotiki (6km entfernt über die Landstraße - ohne Gehweg…) Aber auch für die Strecke wollte der Hostelbesitzer Geld und wir wollten nicht bezahlen, also dachten wir, wir versuchens mal mit Hitchhiken (per Anhalter fahren - funktioniert hier eigentlich echt gut!). Nach 500m Gehen waren wir mit unserem Gepäck etwas fertig - bei der Hitze - also haben wir uns an den Rand gestellt und den Daumen rausgehalten! Nach vielleicht einer Minute hat auch schon ein Mann angehalten und unser ganzes Gepäck eingeladen, sich mit uns super unterhalten und uns sogar gesagt, wo die Busstation ist. Er hat uns eigentlich auch direkt da abgesetzt und uns das super Cafe, dass dort war, empfohlen.

Wir sind ja schon viel zu früh aufgebrochen, weil wir Angst hatten, den Weg laufen zu müssen. Deswegen hatten wir dann fast 2 Stunden bei dem Cafe und haben uns erstmal eine Abkühlung gegönnt. Bis der Bus kam konnten wir dann noch mit einer Neuseeländerin reden, die auch auf ihn gewartet hat.

Die Busstrecke war wieder mal extrem kurvig. Aber nach 2 Stunden sind wir ins Gisborne angekommen und haben leider feststellen müssen, dass das I-Sight (wo man normalerweise rausgeworfen wird) ziemlich weit weg von unserem Hostel ist. Während wir uns also noch orientiert haben, hat der Busfahrer uns gefragt, wo wir hinmüssten und glücklicherweise liegt die Tankstelle direkt daneben^^. Somit wurde unser ganzes Gepäck wieder eingeladen und er hat uns bis fast vor die Tür gefahren. 2 Minuten später waren wir eingecheckt und haben uns Abendessen gemacht.

Anschließend noch ein Eis gekauft gegenüber beim Supermarkt und damit durch den Ort gelaufen. Gisborne hat alles - außer einen Burger Fuel - und hat den Scharm von LA nur in Kleinformat. Mit den Palmen, die die Hauptstraße säumen, all den kleinen Geschäften und den vielen Fish&Chips Läden. 
Mir gefällt die Stadt schon richtig gut.

 

Mittwoch: "Window"-Shopping und Autofahren wiedermal

Der Tag hat eigentlich super für mich angefangen, weil die Betten unheimlich gut waren und obwohl es ein 10 Personen Zimmer war - recht groß, aber verwinkelt - hat kein Einziger geschnarcht und alle waren super leise. Nach dem kleinen Frühstück sind Nathalie und ich ausgecheckt und haben unsere Sachen im Hostel deponiert. Anschließend ging es in die "Stadt" ^^, die eigentlich nur eine Hauptstraße hat, aber dafür dort unheimlich viele Geschäfte.

Ich wollte eine zweite Short, ne Sonnenbrille und ein Tanktop, aber eigentlich nicht viel Geld dafür ausgeben und auch nichts Großes, weil mein Platz ja eher schon beschränkt ist. Wir haben relativ langsam eher mit Window Shopping angefangen, aber trotzdem ein paar Sachen probiert. Irgendwie sind alle Sachen grade 30-50% reduziert… und die Dollarshops haben auch günstige Basictops usw. Nachdem wir eine Hälfte fast ohne etwas zu kaufen abgewandert haben, sind wir auf die zweite Seite gekommen und da hab ich ein schönes Top gefunden ^^ (für 7$, also total ok, für das ;-) ) Weiter unten gab es dann nur noch super Läden, mit süßen Oberteilen und Shorts. Die Mode hier in Neuseeland ist natürlich dem Wetter angepasst und sieht einfach klasse aus!

In einem oder zwei Läden hat Nathalie dann auch was gekauft. Ich hab mich noch in eine zweite Short verliebt - von 50 auf 25$ herabgesetzt… ist schon heftig hier - und später noch in ein schlichtes Kleid. Jetzt bin ich ausgestattet für den Sommer. Das einzige was noch fehlt ist eine Sonnenbrille, aber bisher hab ich noch keine Schöne gefunden. Über glücklich mit meinen Einkäufen - Nathalie auch wieder besser drauf - haben wir uns noch einen Milchshake gegönnt und sind dann zu Fuß mit unseren Einkäufen (sind wirklich kleine Tüten gewesen - ernst gemeint) Richtung Flughafen gelaufen. Da wollten wir unser Auto abholen, dass wir ein paar Tage vorher online gebucht hatten.

Der Flughafen ist richtig putzig, Das Terminal ist ein kleines Häuschen mit einem Cafe, einem Laufband und sogar 2 Gates. Sie haben aber 3 Autovermietungen dort :-O.  Unser Auto war dann ein kleiner weißer Suzuki Swift, ziemlich neu und für uns einfach perfekt.  Lässt sich super fahren - Automatik macht es auch sehr viel einfacher hier - hat sogar einen Tempomaten und eine Freisprechanlage. Wir haben unser Gepäck dann vom Hostel geholt und sind nochmal schnell einkaufen gegangen. Anschließend - schon gegen 5 - ging es dann Richtung Te Araroa. Eigentlich wollten wir unterwegs noch Abendessen, aber zwischen Opotiki und Gisborne gibt es irgendwie gar nichts. Ein Cafe abseits, aber eigentlich macht ja alles schon zwischen 4 und 6 zu… 

Also sind wir einfach weiter gefahren. In Te Araroa angekommen - ohne irgendetwas zu essen^^ - sind wir noch ein Dörfchen weiter, haben dort grade so noch ein Motel gefunden, dass ein Restaurant hat. Die nette Kiwidame hat uns dann erklärt, dass die Küche schon zu sein, aber auf die Frage, ob wir noch irgendwas haben könnten, hat sie uns noch Fish&Chips angeboten. Also gabs zum Abendessen - genau wie zum Mittagessen - nochmal Chips. Die haben wir aber mitgenommen und in Te Araroa direkt am Strand im Dunkeln gegessen. Dieses Dorf besteht vielleicht aus 12 Häusern und es hat keinen interessiert, dass wir am Strand Musik gehört haben^^.

Nachdem es ja schon auf dem Weg zum Essen holen dunkel geworden ist, haben wir das letzte Stück Weg zum Parkplatz unter dem Leuchtturm auch so bestreiten dürfen. Es war eine reine Schotterstraße und ging 22km teilweise direkt zwischen Berg und Abgrund/Meer vorbei. Im Dunkeln war das wirklich super, weil die Kühe, Schafe und Pferde hier ja teilweise auch aus den umzäunten Geländen gehen und somit oft auf der Straße standen. Die interessieren sich auch kein bisschen dafür, wenn man mit dem Auto ankommt.

Der Weg war zwar nicht ganz einfach, aber einmal angekommen, war ich echt glücklich, dass die Sitze relativ weit zurück gingen und ich so fast 4 Stunden Schlaf gefunden habe.

 

Donnerstag: Der erste Sonnenaufgang der Welt

Um 4 hat dann auch der Wecker geklingelt und wir haben unser Frühstück gepackt und haben den Weg zum Leuchtturm im Dunkeln gesucht. Mit Taschenlampen ging das erstaunlich gut und die 700-800 Stufen schienen weniger - aber wir konnten den Weg ja auch nicht sehen, sondern immer nur so 5 Meter voraus. 

Oben angekommen haben wir bereits 3 andere angetroffen und der Himmel hatte schon angefangen sich rot zu färben. Leider waren extrem viele Wolken da und es sah auch nicht nach Aufklären aus. Trotz deren war der Sonnenaufgang wirklich schön - einfach schon die Farben der Wolken waren unfassbar. Es kamen aber viele Leute sehr spät und am Schluss, als es eigentlich schon vorbei war, waren wir ungefähr 10.

Der Wind war auf dem East Cape oben extrem schlimm und ich habe eigentlich die meiste Zeit gefroren, aber zurückgehen wäre zeitlich einfach nicht drin gewesen und ich bin echt froh, dass wir so früh aufgebrochen sind. Nächstes Mal - und es muss ein nächstes Mal mit weniger Wolken geben - würde ich sogar noch ein bisschen früher losgehen, wenn es wirklich noch dunkel ist.

Unten angekommen, haben wir das Auto dann wieder fahrbereit gemacht und sind zurück Richtung Gisborne. Unterwegs möglichst viele Abstecher gemacht und auch an einem kleinen Cafe angehalten, wo wir ein gutes Gespräch mit zwei Kiwis hatten. Einmal durch Gisborne durch und auf der anderen Seite wollten wir noch ein paar Aussichtsplattformen ansteuern, haben die aber einfach nicht gefunden. Die eine Höhle, die ausgeschrieben war, hätte man nur mit Fackeln und Helmen betreten dürfen, also sind wir wieder zurück gefahren.

Den ganzen Tag über hat es immer mal wieder geregnet, aber nicht stark genug um unser Auto wieder sauber zu machen, also haben wir es im Hostel einmal mit Wasser abgespritzt und dann abgegeben. Jetzt hab ich all meine Sachen mal wieder eingepackt und bereite nachher noch einige Sachen für die lange Fahrt morgen vor. Irgendwie bin ich schon total gespannt, wie das jetzt morgen ist in Hamilton. Hoffentlich versteh ich mich mit den anderen Mitarbeitern auch gut. Ab morgen bin ich ja wieder allein, weil Nathalie nach Napier geht.

(Meine Star Wars Karte ist schon gekauft, ich habe ein Treffen mit einer Cosplayerin und eine Menge Sachen zum anschauen. Außerdem muss ich mir ja jetzt ein Auto holen und hoffe, der Hostelbesitzer hilft mir etwas dabei und ich finde etwas passendes. Das kleine Auto heute war schon echt super.)


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